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Messergebnisse
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Wie auch unter den Stichpunkten Grundlagen/Ergonomie und Konstruktion nachlesbar, sind wir bei der Konstruktion unserer Stühle bestrebt, die Funktionen Stützen, Entlasten und Entspannen mit einer möglichst hohen Bewegungsvielfalt zu vereinen. Die Konstruktion von Rückenlehne und Sitz ist für das Stützen und Entlasten in Verbindung mit deren Einstellmöglichkeiten entscheidend, da hier der Körper mit dem Stuhl in Berührung kommt.

Zur Feststellung der druckentlastenden Eigenschaften von Sitz und Rückenlehne werden spezielle Matten zur Druckmessung über den Stuhl gelegt. Bei unserem Modell Malmstolen sind wir bestrebt den Druck auf eine möglichst große Fläche zu verteilen, sodass der Druck pro Flächeneinheit minimal ausfällt. Wichtig ist auch, dass dem Oberkörper, der beim Sitzen der größten Belastung ausgesetzt ist, ein Halt geboten wird, der seiner natürlichen Form bei minimaler statischer Belastung und in jeder möglichen Sitzposition entspricht.

Nachfolgend sehen Sie einige Stühle im Vergleich, bei denen die hervorragende Gewichtsverteilung dieser Konstruktionen deutlich wird. Übereinstimmend bei diesen Stühlen ist ihre hohe Rückenlehne bis etwa Schulterhöhe. Sie wurden dem Nutzer so angepasst, dass dieser das Sitzen auf ihnen als bequem und komfortabel empfand. Die Stühle wiesen bei der Messung eine leichte Neigung nach hinten auf. (Neigungswinkel 100º) Die Belastung des Stuhls durch das Körpergewicht ist deutlich erkennbar. Die Sitzhöhe war so eingestellt, dass die Fersen problemlos den Boden erreichten. (Siehe auch Sitzhaltung)

Die Messungen wurden von Norbert Grentzelius, Ingenieur für Orthopädie, ausgeführt.

1. Stuhl

Sitz: So stellt sich das Messergebnis dar, wenn der Sitz eine harte Vorderkante hat. Der Druck gegen die Unterseite des Oberschenkels nimmt unmittelbar vor der Kniekehle zu und kann Taubheit in diesem Bereich hervorrufen.

Rückenlehne: Hier weist die Rückenlehne bezüglich der Höhe eine relativ scharf abgegrenzte Stütze im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Unmittelbar oberhalb dieser Stütze bildet sich eine Art Hohlraum und etwas weiter schwingt sich die Lehne wieder nach vorn und bietet einen Stützpunkt direkt oberhalb der Schulterblätter. Kräftiger Druckpunkt an der Lendenwirbelsäule wegen sehr harter Rückenlehne.

Kommentar:

Bei dieser Rückenlehnenkonstruktion recht häufig: Die obere Rückenhälfte fällt auf Grund des Hohlraums oberhalb der Stütze im Lendenwirbelsäulenbereich nach vorn, da der Halt fehlt. Fällt der Brustkorb nach vorn, krümmt sich der Rücken und die Lendenwirbelsäule wird nach hinten geschoben. Der Lendenwirbelsäulenbereich drückt härter gegen die Lehne, was mit einem Stein, der mit einer Stange angehebelt wird, verglichen werden kann: Der Körper wird nach vorn gedrückt. Alternativ fällt der ganze Oberkörper nach vorn, was der Sitzende natürlich versucht zu verhindern. Deshalb wird eine angespannte Sitzhaltung eingenommen. Lässt man sich zusammenfallen, werden Rückgrat/Bandscheiben einer nachgewiesenermaßen ungünstigen Belastung ausgesetzt. Muskulatur und Bänder werden gedehnt und aus ihrem Normalzustand gebracht. Meist wird auch der Kopf nach hinten geneigt. Der Druck der Rückenlehne unmittelbar oberhalb der Schulterblätter verstärkt diesen Effekt. Diese im allgemeinen recht hohe Druckbelastung wird meist als sehr ermüdend empfunden.

Ein zu großer Druck des Sitzes gegen die Unterseite der Oberschenkel kann zu Taubheit in diesen Bereichen führen. Darüber hinaus hat dieser Druck zur Folge, dass sich der große Muskel auf der Unterseite der Oberschenkel verkürzt. Da der Muskel fest am Becken sitzt, will dieses nach hinten kippen, dadrch krümmt sich der Rücken. Verhindert die Rückenlehne dieses Kippen, wird stattdessen die Muskulatur im untersten Teil des Rückens größerer Spannung ausgesetzt.

All das kann zu Ermüdung/Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich, im Bereich der Schulterblätter, an Schultern und Nacken führen. Bei Menschen mit sitzender Tätigkeit sind das die am häufigsten auftretende Beschwerden infolge von Belastung. Ein häufiges Verhalten beim Sitzen auf Stühlen mit unzureichender Stützfunktion der Rückenlehne und/oder zu sehr auf einen Punkt konzentriertes Stützen besteht darin, dass die Rückenlehne seltener benutzt wird, da sie die ihr zugedachte Funktion nicht richtig erfüllt. Der Körper muss stattdessen in noch höherem Maß die Belastung ausgleichen, was sicher eine große Bewegungsvielfalt erzeugt, bei der jedoch die Belastung die Ursache ist und die Bewegung das Symptom dieser Belastung.

Die dargestellte Stuhlkonstruktion ist auf dem Markt relativ häufig anzutreffen.

2. Stuhl

Sitz: Dies gleicht den Ergebnissen des ersten Stuhls. Gleicher Hersteller, aber ein anderes Modell.

Rückenlehne: Die Rückenlehne hat im Vergleich zum ersten Stuhl oben eine noch stärker abgegrenzte Stützung des Lendenwirbelsäulenbereichs. Direkt oberhalb dieser Stütze bildet sich ein noch größerer Hohlraum und so entsteht durch die nach vorn geformte Lehne ein Stütz-/Druckpunkt direkt oberhalb der Schulterblätter.

So stellen sich die Messungen dar, wenn die Kontaktfläche der Rückenlehne ganz glatt ist, also keinerlei kurviges Profil besitzt. Unterkante (in Lendenwirbelsäulenhöhe) und Oberkante (an den Schulterblättern) der Lehne drücken gegen den Körper. Das Hohlkreuz hat überhaupt keinen Kontakt mit der Rückenlehne, außer man krümmt den Rücken.

Kommentar:

Gleiche Auswirkungen wie beim ersten Stuhl, jedoch meist noch ausgeprägter.

3. Stuhl

Sitz: Hier zeigen sich ähnliche Anzeichen eines erhöhten Drucks an der Stuhlvorderkante wie bei den Stühlen oben. Der Druck ist jedoch geringer, ein Vorteil.

Rückenlehne: Ähnliche Probleme wie bei den Stühlen oben, aber in wesentlich geringerem Umfang.

Kommentar:

Ein Stuhl, bei dem sich die Druckverteilung besser gestaltet als # bei den beiden vorhergehenden Modellen.

4.Stuhl

Sitz: Sie sehen hier ein Beispiel mit recht dünner Polsterung, die außerdem sehr weich ist. Dadurch drückt der Beckenknochen auf die harte Unterlage durch, was auf dem Messdiagramm deutlich erkennbar ist. Die Beckenknochen werden bei diesem Modell dem höchsten Druck ausgesetzt, sie sind gleichzeitig Hauptentlastungspunkt.

Rückenlehne: Bei diesem Stuhl verteilt sich der Druck im Bereich der Lendenwirbelsäule sehr vorteilhaft. Der obere Teil der Lehne schwenkt nach vorn um den oberen Bereich der Wirbelsäule aufzufangen, was im Ergebnis der Messung deutlich wird.

Kommentar:

einen so starken Druck auf die Beckenknochen dürften viele nach einiger Zeit als recht unangenehm empfinden. Ist man jedoch etwas kräftiger gebaut, erträgt man diese Art von Belastung etwas leichter. Die gewölbte Rückenlehne entlastet sehr vorteilhaft. Den Druck der Lehnenoberkante empfanden die Testpersonen bei diesem Stuhl als nicht belastend, er vermeidet eher ein übermäßiges Hohlkreuz.

malmstolen

Sitz: Hier fand unser DUX-Sitz Anwendung. Aus dem Messdiagramm geht sehr deutlich hervor, dass das Gewicht fast auf die gesamte Kontaktfläche mit dem Körper gleichmäßig verteilt wird. Genau das war unser Ziel.

Rückenlehne: Die Bänder in der Rückenlehne befanden sich beim Test in ihrer werksseitig eingestellten Position, die Form der Lehne hat sich hier dem natürlichen Profil des Sitzenden angepasst. Wie die Abbildung zeigt, wird der Druck auf fast die gesamte Fläche verteilt. Da die Rückenlehne in ihrem oberen Teil ein wenig nach vorn neigt, ist der Druck hier etwas größer.

Kommentar:

Unser Ziel ist es, dem Körper ein möglichst gutes Stützen und Entlasten zu garantieren. Die Messung oben zeigt, wie uns das gelungen ist.

Wichtig!

Wir möchten hervorheben, dass die hier gezeigten Druckmessergebnisse nur einen Aspekt der Beurteilung eines Stuhls darstellen. Dieser ist jedoch sehr wichtig, da Sitz und Rückenlehne als Kontaktflächen für den Körper auf diesen unmittelbar einwirken, nicht zuletzt wenn es um belastungsbezogene Bewegungen geht. Darüber hinaus sind andere Parameter wie Einstellmöglichkeiten und Bewegungsvielfalt wie auch deren Zusammenspiel als Ganzes zu berücksichtigen. Was von einer Person als perfekt empfunden wird, kann eine andere für weniger gut halten. Testen Sie deshalb einen Stuhl vor dem Kauf, unabhängig davon um welches Fabrikat es sich handelt.

Testen Sie Malmstolen und urteilen Sie selbst!